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Eckartshausen

Lage

Der Stadtteil Eckartshausen liegt am Krebsbach, 9 km von der Kernstadt Büdingen entfernt. Die Gemarkung hat eine Fläche von 9,80 km². Bewaldete Hügel, Obstbaum-Grundstücke und Ackerland umrahmen die beliebte Wohngemeinde.

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Verkehrstechnische Anbindung

Nur 2 km sind es zur A 45 (Anschlussstelle Hammersbach). Frankfurt ist in etwa 25 Autominuten zu erreichen. RMV - Buslinien in die benachbarten Stadtteile und in die Kernstadt.

Örtliche Infrastruktur / öffentliche Einrichtungen

Dorfgemeinschaftshaus, Kirche (Wehrkirche), Internet T-DSL 16000 in Eckartshausen verfügbar, ein Kindergarten - Krebsbachfrösche, ein Waldkindergarten (über Frau Schlösser, Tel. 06048 1444), Spielplätze, Sportplätze und ein Mehrgenerationenspielplatz am Krebsbach zeichnen Eckartshausen als „Kinderfreundliches Dorf“ aus. Im nahe gelegenen Gewerbegebiet an der Autobahn finden Kunden alle Lebensmittel und vielfältige Güter des täglichen Bedarfs. Der Rad- und Wanderweg „Hohe Straße“ verbindet Eckartshausen mit Frankfurt.

Historisches

Ersterwähnung und Bedeutung des Namens:

Zur Etymologie des Ortsnamens sowie zur Ersterwähnung und chronologischen Marksteinen (vgl. auch: Werner Wagner, Zur Gründung Eckartshausens, in: Eckartshausen. Geschichte und Geschichten, Hammersbach 2014, S. 22–25):

Eckartshausen „dürfte im Zuge eines dem Krebsbachtal aufwärts folgenden Landesausbaus von Marköbel aus gegründet und dann nach dem Inhaber der sich ausweitenden Grundherrschaft genannt worden sein“ (Fred Schwind, Marköbel im Mittelalter. Von der Römerzeit bis zum Dreißigjährigen Krieg, in: 1150 Jahre Marköbel. 850 Jahre Baiersröderhof, Hammersbach 1989, S. 37–56, hier: S. 39). Bei dem besagten Grundherrn handelte es sich um Eckard, einen fränkischen Grafen aus dem burgundischen Autun (Schwind, S. 37f.). Am 23. April 839 hatte Kaiser Ludwig der Fromme (reg. 813/814–840) in der Pfalz Bodman am Bodensee qua Urkunde seinem „getreuen Eckard“ („Aeckardo fideli nostro“) einen im Gebiet von Kilianstädten, Marköbel und Heldenbergen gelegenen Herrenmansus („mansus dominicatus“, i. e. ein herrschaftlicher Wirtschaftshof) mit 14 zugehörigen Mansen („alii mansi“) und samt der dort lebenden Hörigen geschenkt. Diese Villikation hatten Eckard und auch schon dessen Vater zuvor bereits vom Kaiser als Benefizium (d. h. als Lehen) empfangen, doch nun erhielt Eckard sie als Eigengut („ad proprium“), „zu freiem Eigen“ (die Urkunde wurde ediert in: Monumenta Germaniae Historica. Diplomata Karolinorvm. Tomus II. Lvdovici Pii Diplomata / Die Urkunden der Karolinger. Zweiter Band. Die Urkunden Ludwigs des Frommen. Zweiter Teil, Wiesbaden 2016, S. 989f. Nr. 399. Vgl. auch: Heinrich Reimer, Hessisches Urkundenbuch. Zweite Abtheilung. Urkundenbuch zur Geschichte der Herren von Hanau und der ehemaligen Provinz Hanau. Erster Band. 767–1300, Leipzig 1891, S. 13f. Nr. 27. Schwind, 40–44).

Schriftlich taucht der Ortsname Eckartshausen zum ersten Mal in einem Zinsregister der Abtei Seligenstadt auf. Das Register wurde wohl um 1000 n. Chr. niedergeschrieben und steht auf Folio 182 (Spalte 4) eines Seligenstädter Evangeliars (Adolf Schmidt, Mittheilungen aus Darmstädter Handschriften, in: Neues Archiv der Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde, Bd. 13, Hannover 1888, ND 1983, S. 603–622, hier: S. 607–609. Siehe zudem: Peter Engels, Das Seligenstädter Zinsregister und die Ersterwähnung des Darmstädter Stadtteils Arheilgen, in: Archiv für hessische Geschichte und Altertumskunde, N. F. 60 [2002], S. 371–386). Laut Registereintrag zinste „de Ecgiharteshuson“ („von Ecgiharteshuson“) ein Mann namens Abbo zwei Denare. Wissenschaftliche Bearbeiter des Zinsregisters haben diese Ortsangabe mit Eckartshausen identifiziert (Schmidt, S. 612 m. Anm. 4. Engels, S. 383. Vgl. außerdem: Werner Wagner, Die Dörfer und Städte des 1972 aufgelösten Landkreises Büdingen und die Ersterwähnung jedes einzelnen Ortes, in: Büdinger Geschichtsblätter, Band XXII [2011], S. 225–248, hier: 230). Bei Abbo, dem frühesten namentlich überlieferten Einwohner Eckartshausens, wird es sich um einen von seinem Grundherren Freigelassenen gehandelt haben, den die Abtei Seligenstadt gegen eine Zinszahlung in ihren Rechtsschutz nahm. Der älteste urkundliche Beleg für den Ortsnamen Eckartshausen datiert auf den Mai 1265 („Datum & actum anno Domini M CC LXV mense Maio“). Damals übertrug Ludwig, ein Sohn des Heinrich von Isenburg, mit Zustimmung seiner Gemahlin Heilwig das Patronatsrecht der Pfarrkirchen zu Eckartshausen und zu Büdingen („Heckehardishusen & Budingen“) an das Kloster auf dem Haag (Abdruck der Urkunde in: Stephan Alexander Würdtwein, Dioecesis Moguntina in Archidiaconatus Distincta Et Commentationibus Diplomaticis Illustrata. Tomus III, Mannheim 1777, S. 154 Nr. CIV; Regest in: Friedrich Battenberg, Isenburger Urkunden. Regesten zu Urkundenbeständen und Kopiaren der fürstlichen Archive in Birstein und Büdingen 947 – 1500. Bd. 1: Einleitung; Regesten Nr. 1 – 1696 [947 – 1444], Darmstadt/Marburg 1976, S. 28 Nr. 96). Gemeint ist damit der Herrnhaag. Das dortige Zisterzienserinnenkloster mussten die Nonnen jedoch schon bald wegen Wassermangels aufgeben. Sie gründeten anno 1274 stattdessen das Kloster Marienborn.

Die ehemals selbständige Gemeinde wurde am 31. Dezember 1971 in die Stadt Büdingen eingegliedert (siehe Eingemeindungsvertrag).

Lokale Besonderheiten

Die reichlich vorhandenen Obstbäume und eine gepflegte Kelterkultur geben dem Stadtteil den Beinamen „Apfelweindorf“. Jährlich wird auf einer öffentlichen Verkostung der „Apfelweinkönig“ ermittelt und gekürt.

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